10 Jahre deutsch-türkische Schulpartnerschaft
Ahrweiler/Izmir. Mit vielen Eindrücken ist eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler von ihrem Schüleraustausch aus Izmir zurückgekehrt.
Das bunte Programm bestand neben dem Besuch der großen antiken Stadt Ephesus, eines typischen türkischen Marktes (Basar) und eines türkischen Dorf natürlich auch aus Strandbesuch und einem Einkaufsbummel in einem der riesigen Shoppingzentren.
Seit 2000 verbinden die Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler und das ÇAMLARALTI KOLEJİ nicht nur eine fruchtbare Partnerschaft, sondern auch eine große Freundschaft. Durch Begegnungen wie den diesjährigen Austausch erleben die Schüler die Türkei sehr intensiv kennen.
Der Austausch 2010 begann mit einer Wochenbegrüßung am ersten Schultag in der türkischen Partnerschule. Hier versammelten sich alle Schüler der Schule, sangen die türkische Nationalhymne und bekamen das Wichtigste der Woche bekanntgegeben. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die deutschen Gäste vorgestellt.
„Im Vergleich zu den ersten Begegnungen“, so stellte Projektleiter Burkhard Bender fest, „haben sich die Kulturen, die sozialen Strukturen und die Schulsystem schon angenähert in dne letzten Jahren.“ Doch es gebe immer noch große Unterschiede.
So waren die Ahrweiler Schüler vom türkischen Essen begeistert, und haben auch das deutsche Mineralwasser nicht vermisst. Das wird schwierig sein den türkischen Schülern dann im nächsten Jahr bei dem Gegenbesuch so eine Essenskultur zu bieten.
Höhepunkt der Begegnung war ein Kulturabend, den die Kinder in kürzester Zeit eingeübt hatten. Deutsche und türkische Schüler sangen gemeinsam Lieder, trugen ein Gedicht vor und führten ein Theaterstück auf, das von den unterschiedlichen Lebensweisen beider Länder handelte – und das alles komplett zweisprachig. Am Ende des Kulturabends bekamen alle Schülerinnen und Schülern eine Urkunde, die bestätigt, dass sie sich in hervorragender Weise auf die türkische Kultur eingelassen hätten.
Abschließend der Projektleiter Burkhard Bender: „Wir müssen lernen, uns auf die andere Kultur einzulassen, anstatt sie zu kritisieren. Wir sollten versuchen, das Positive und nicht das Negative in ihr sehen. Erst wenn wir die jeweils andere Kultur verstehen, kann sich aus einer bloßen Toleranz auch Freundschaft entwickeln.”
Handreichung zum Aufbau deutsch-türkischer Schulpartnerschaften
Text & Fotos: Burkhard Bender
Folgende E-Mail erhielten wir am letzten Tag vor den Herbstferien von unserer Türkei AG, die zurzeit in der Türkei weilt:
Liebe Grüße aus der Türkei
Mit großer Herzlichkeit wurden wir erneut von Schülern und Lehrern der Partnerschule in Izmir begrüßt.
In diesem Jahr gab es gleich zu Beginn ein traditionelles Frühstück. Gemeinsam mit unseren türkischen Gastschülern und Eltern gab es Fladenbrot, Gözleme und Bohnensuppen. Sogar den Teig durften wir selbst ausrollen, bevor er gebacken wurde.In den nächsten Tagen soll es dann weitergehen mit dem Besuch von Ephesus. Aber auch Strand und Shopping stehen auf dem Programm.
Der Höhepunkt wird ein großer Kulturabend sein, bei dem ein zweisprachiges Theaterstück, deutsch-türkische Lieder und Gedichte aufgeführt werden.
Als Gäste werden u.a. der Provinzgouverneur von Izmir sowie der deutsche Konsul und Vertreter des Goethe-Institutes sein.
Auf Einladung des Pädagogischen Austauschdienstes (Bonn) stellte Realschullehrer Burkhard Bender von der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler ein Schulpartnerschaftsprojekt mit einer türkischen Partnerschule aus Izmir auf der Bildungsmesse “Didakta” in Köln vor.
Bereits 11 Mal seit 1992 besuchten türkische Schüler unsere Kreisstadt oder fuhren Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule nach Izmir. Auch eine Abordnung des deutschen Lehrerkollegiums informierte sich schon direkt in der türkischen Partnerschule, dem Camlarlati Koleji in Izmir.
Auf der Didakta hob Bender, der das Projekt von Anfang an leitet, vor allem die Langfristigkeit hervor. Immer wieder sei es eine Herausforderung den jungen Menschen zu vermitteln, sich auf die jeweils andere Kultur einzulassen. Erst wenn man das Andersartige erlebe und lebe, verstehe man anderer Kulturkreise, so Bender.
Auch sein eigenes Land und seine eigene Kultur lerne man zu schätzen.
Die Schüler und Schülerinnen werden jeweils in Gastfamilien untergebracht, deren Kinder im nächsten Jahr beim Gegenbesuch dabei sind. So sind Freundschaften entstanden, die schon über 15 Jahre halten.
Der PAD freute sich über regen Besuch und die Ausführungen von Burkhard Bender erfuhren großes Interesse. Auch Lehrer aus der Türkei waren anwesend. Vor allem der Hinweis auf die Webseite des Deutsch-Türkischen Freundeskreises (dtf-aw.de) wurden dankbar angenommen. Der Freundeskreis unterstützt seit Jahren den Schüleraustausch und hat ihm auch einen eigenen Bereich auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt. Hier sind nicht nur Bilder zu sehen, sondern auch die bisher zusammengestellten Dokumentationen dieser Partnerschaft.
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