“Schule im ökologischen Netzwerk Rheinland-Pfalz”
Am 27.01.2000 verlieh Frau Staatssekretärin Doris Ahnen unserer Schule den Titel “Schule im ökologischen Netzwerk Rheinland-Pfalz” (NökoSch). Sie würdigte damit das Konzept unserer Schule und dessen Umsetzung.
Einleitung:
Ein entscheidendes Ereignis war 1992 der “Erdgipfel zur Umwelt und Entwicklung” in Rio de Janeiro. Hier verpflichtete sich Deutschland gemeinsam mit den anderen Ländern der internationalen Staatengemeinschaft, das Leitbild der “Zukunfts-fähigkeit” für das nächste Jahrhundert in die Tat umzusetzen. Das Abschlussdokument „Agenda 21“ zeigt Wege für einen gerechten globalen und intergenerationellen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen auf.
Aktivitäten:
Im Sinne einer Schulprofilbildung wurde 1997 der Arbeitskreis Umwelterziehung gebildet und Herr van Ooyen zum Beauftragten für Umwelterziehung (ab 2007: Nachhaltigkeitserziehung) ernannt. Der Arbeitskreis besteht aus LehrerInnen, einem Mitglied der Schulleitung, einem Vertreter des Schulelternbeirates, einem Mitglied der SV und dem Hausmeister. Neben den ökologischen Aspekten ist auch das Globale Lernen (Schulpatenschaft mit einer bolivianischen Schule und Schüleraustausch mit einer türkischen Schule – siehe Anhang – ) ein Schwerpunkt unserer Profilbildung.
Die Bemühungen um die Schulprofilbildung wurde in verschiedenen Wettbewerbsteilnahmen dokumentiert:
Im Jahr 1997 Teilnahme am Wettbewerb „Ökologische Schule im Landkreis Ahrweiler“, ausgeschrieben vom Fachberater für Umwelterziehung Herrn Winfried Sander und der Volksbank Bad Neuenahr. Die Teilnahme wurde mit dem ersten Preis und 1000 DM belohnt.
Im Jahr 1998 Teilnahme am Wettbewerb „Ökologische Schule im Landkreis Ahrweiler und Landkreis Mayen-Koblenz“, ausgeschrieben von den regionalen Fachberatern für Umwelterziehung und den Volksbanken Bad Neuenahr und Mayen. Die Teilnahme wurde mit dem ersten Preis (zusammen mit dem Kurfürst-Salentin-Gymnasium Andernach) und 1000 DM belohnt.
Im Jahr 1998 Teilnahme am Umweltwettbewerb der Kreisverwaltung Ahrweiler unter dem Motto: „Energieeinsparungen sind möglich – ein Vorteil für alle! Untersuchungen und Veränderungen am Beispiel meiner Schule!“ Die Teilnahme wurde mit dem ersten Preis und 1000 DM belohnt.
Von 1999 bis 2005 gab es eine Vereinbarung zwischen dem Schulträger, der Kreisverwaltung Ahrweiler und unserer Schule zur Einsparung von Energien und Wasser. Hierin verpflichtete sich die Kreisverwaltung, von den durch Redu-zierung des Energie- und Wasserverbrauchs im Schulgebäude eingesparten Mitteln mindestens 40% für Energieeinspa-rungsmaßnahmen zu verwenden. Die Vorschläge hierfür wurden von der Schule erarbeitet. Weitere 30% wurden der Schule zur freien Verfügung gestellt. Erwirtschaftet wurden 6718 € für Lehr- und Lernmittel sowie 8957 € für Energie-sparmaßnahmen.
An den Maßnahmen war die ganze Schulgemeinschaft beteiligt. Durch Energiemonitoring und Energiecontrolling wurde das Bewusstsein für diese Aspekte geschärft.
Um nachhaltig Energie einzusparen, wurden in allen Klassen aus 2 bis 4 Schülern Energie-Teams (ET) gebildet. Diese ET melden Auffälligkeiten an die “Umwelt – AG”. In Absprache mit dem Hausmeister versuchen sie die Probleme zu beheben.
Außerunterrichtliche Klassenveranstaltungen (z. B. Elternabende) werden zwecks Energieeinsparung über den Terminplan koordiniert.
Um den Wasserverbrauch zu senken wird dieser neben der Verbrauchsermittlung als Thema deutlicher in den Unterricht integriert (z.B. Physik/Chemie in 5/6, MN 7).
Vom Jahr 2000 – 2004 wurde der Kiosk unter Schülerregie betrieben. Die Produktpalette wurde festgelegt unter den Aspekten: Gesundheit, Versorgung mit regionalen Produkten sowie müllfreies Angebot. Im Rahmen einer Mischkalkulati-on wurde Mineralwasser kostendeckend zu Lasten von Multivitamingetränken angeboten. Die Gewinne flossen der SV zu. Auch nach der Übernahme des Kiosks durch den Hausmeister ab Juli 2004 haben die o. a. Aspekte weiterhin Gültigkeit.
Im Jahr 2000 wurde der Bau einer schuleigenen Photovoltaikanlage beschlossen. Durch intensives Spendensammeln aller am Schulleben beteiligten Gruppen konnte der Förderverein eine 2,84 kWp Anlage errichten lassen (Eigenanteil: 11.408 €). Diese erzeugt seit dem 21.12.2001 auf dem Dach von Haus 1 umweltfreundlich Strom und erhöht durch seine Einnahmen unseren Schuletat (pro Jahr ca.1000 €). Auf einem Datendisplay sind die aktuellen Werte in der Pausenhalle ständig ablesbar. Die Umwelt AG bearbeitet die Daten und veröffentlicht die Ergebnisse.
Auf der Grundlage des vom Umwelt-Bundes-Amt herausgegebenen “Leitfadens für die Innenraumlufthygiene in Schulge-bäuden” wurde unser Reinigungsplan überarbeitet.
Im Jahr 2003 wurden ökologische Ziele in den Rahmen des schuleigenen Qualitätsmanagements aufgenommen.
Ab dem Schuljahr 2003/4 wird jährlich in der Heizperiode in einem Wettbewerb die “Umweltfreundlichste Klasse an der Realschule“ ermittelt. Die wöchentlich von der Umwelt AG ermittelten Punkte werden im Aushangkasten veröffentlicht. Die Preise für die ersten fünf Plätze stellt der Förderverein unserer Schule bereit.
Die Vorschläge zur Berücksichtigung ökologischer Aspekte beim Neubau (Haus 4, Turnhalle) und der Schulhofgestaltung wurden teilweise realisiert. Neben vielen Details seien hier genannt: solare Brauchwassererwärmung für die Duschen in der Turnhalle, weitere Photovoltaikanlagen, wasserlose Urinale, Dachbegrünung, standortgerechte Begrünung sowie Entsiege-lungsmaßnahmen.
Im Schuljahr 2004/5 fand im März die regionale Fortbildungsveranstaltung der Netzwerkschulen (NökoSch) unter Leitung von Frau Schnitzler und Herr van Ooyen in unserer Schule statt. An verschiedenen Stationen erläuterten Schüler, Lehrer und der Hausmeister die Situation in den Bereichen Wasser und Energie. Am Nachmittag wurde ein Unternehmen mit Ökoaudit (Apollinaris) vorgestellt.
Seit 2005 ist das ELAN-Mobil (entwicklungspolitisches Landesnetzwerk) mit dem Motto: „Fairness macht mobil“ jährlich an unserer Schule, um an einem Projekttag intensiv in die Problematik der Globalisierung (Fußballherstellung, Privatisie-rung der Wasserversorgung, Kaffee- sowie Welthandel, Nachhaltigkeit – Partnerschaft zwischen Nord und Süd) einzufüh-ren.
Seit dem Schuljahr 2005/6 setzen wir auf eine Akzentschärfung, weg von der reinen Umweltbetrachtung hin zum Begriff der Nachhaltigkeit. Hierbei geht es uns institutionell um eine Erhöhung der Mitgestaltungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler im Schulalltag; ökonomisch um die Umsetzungen wirtschaftlich tragfähiger Umweltschutzmaßnahmen und Verbesserung der ökonomischen Rahmenbedingungen; ökologisch um eine Verringerung der Umweltbelastungen, die von der Schule ausgehen, sowie um die Gestaltung der Schule als ökologischer Lernort; sozial um eine Gestaltung der Schule als Ort des sozialen Miteinanders, Verbesserung der internen und externen Kommunikation sowie Verringerung der Konflikte zwischen Schülern durch Konfliktlösungsstrategien.
Im Schuljahr 2006/7 wurde im September von 14 Klassen (Stufen 5, 6, 7, 10) das „bio-food projekt – eat carefully“ durchgeführt. Hierbei ging es um die Sensibilisierung für den ökologischen Landbau und unsere Ernährungsgewohnheiten. Im Mai 2007 stand erneut das ELAN-Mobil für einen Aktionstag der Klassenstufe 8 und 9 zur Verfügung. Zusätzlich zu den Themen des Vorjahres (siehe oben) wurde der Kaffee- und der Welthandel thematisiert. Im Juli stellte der bekannte Buchautor Siegfried Pater in den Klassen der Klassenstufe 5 den tropischen Regenwald vor. Hier wurde herausgestellt, was jeder von uns für die Erhaltung dieser einzigartigen Biosphäre tun kann.
Im Schuljahr 2007/8 wurde zusätzlich die Sensibilisierung gegenüber dem Lärm im Klassenraum thematisiert und hierzu u.a. zwei „Lärmampeln“ angeschafft.
Auch im Schuljahr 2008/9 stand uns Siegfried Pater wieder als Referent zur Verfügung. Dieses Mal ging es um die Themen „Mc Donaldisierung der Welt“ (alle Klassen 9) sowie „Was können wir zum Schutz der Regenwälder beitragen“ (alle Klassen 5). Die vier 8. Klassen erkundeten die Wege des Mülls und der Wertstoffe in Kooperation mit dem ABW. Der Wettbewerb „umweltfreundlichste Klasse an der Realschule“ wurde erfolgreich durchgeführt. Der Aktionstag zum globalen Lernen mit dem ELAN-Mobil für die Klassenstufe 7 musste auf den 30.10.09 verschoben werden, da nicht ausreichen Moderatoren zur Verfügung standen. In einer gemeinsamen NökoSch – Dienstbesprechung mit dem Fachberater für BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und Kollegen des Erich-Klausener-Gymnasiums aus Adenau wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Schulen auf den Weg gebracht.
Im Schuljahr 2009/10 erfolgte im September für 2 Wochen der Besuch unserer türkischen Partnerschule (globale Partner-schaft!). Der Projekttag mit dem ELAN-Mobil wurde für die Klassenstufe 8 durchgeführt. Erstmals mit Zielvereinbarungen wurde der Wettbewerb umweltfreundlichste Klasse am 26.10. gestartet. Das Ergebnis zeigte, dass die Ziele überwiegend erreicht wurden; eine Klasse 9 erreichte den zweiten Platz. Modifiziert wurde das Projekt „Wege des Mülls“ für die Klas-senstufe 8 in Kooperation mit der Kreisverwaltung angeboten und auch die Vorträge von Siegfried Pater für die Klassen-stufe 5 wurden wieder durchgeführt. Neu war das Projekt „Win-win“ (Mäuse sparen – Eisbären retten!) zum Stromsparen im Haushalt, das von den Lehrern des Faches Nawi für die Klassenstufe 5/6 angeboten wurde. Durch die Wettbewerbsteil-nahme erhielt die Schule kostenfrei 10 Stromverbrauchsmessgeräte und war der sehr anschauliche Einsatz einer Wärme-bildkamera aus dem Materialfond des Netzwerks möglich. In Kooperation mit Misereor war der AIDS-Truck zu Besuch und die Klassenstufe 9 in dem Film: „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“, dank der Kooperation mit der LZU zu verbilligtem Eintritt.