Erste Einblicke, erste Chancen – Praktikum öffnet Türen für Boeselager-Realschüler

Wie jedes Jahr nach den Herbstferien sammelten auch in diesem Herbst rund 80 Neuntklässler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler erste Einblicke in die Berufswelt. Sie absolvierten ein zweiwöchiges Praktikum in Betrieben der Region Ahrweiler und erhielten dabei vielfältige Einblicke in unterschiedlichste Berufsfelder.

 

Während des Praktikums waren 20 Schüler in Kindertagesstätten und Schulen als Erzieher tätig und sammelten dort erste Erfahrungen im Umgang mit Kindern. Im Bereich IT schnupperten fünf Schüler in den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration und lernten mehr über Netzwerke und Computersysteme. Auch das Handwerk war gefragt: Vier Schüler entschieden sich für ein Praktikum als Tischler und konnten hier ihre kreativen Fähigkeiten einsetzen.

Im Gesundheitswesen waren mehrere Jugendliche aktiv: Drei erkundeten den Beruf der medizinischen Fachangestellten, drei weitere schnupperten in den Pflegebereich und konnten dort Einblicke in die Betreuung und Versorgung von Patienten gewinnen. Einzelne Schüler waren als Physiotherapeut und Ergotherapeut tätig und erlebten hautnah den Umgang mit Patienten.

Technische Berufe stießen ebenfalls auf Interesse. Drei Schüler begaben sich in die Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitärtechnik, während zwei Schüler als technische Zeichner tätig waren und die Grundlagen des Konstruktionszeichnens erlernten. Weitere Schüler entschieden sich für kreative und kundenorientierte Berufe wie Floristin, Mediengestalterin und Parfümeriefachverkäufer.

„Vom ‚Ich freue mich wieder auf die Schule!‘ bis zum ‚Oh, ich würde am liebsten direkt meine Ausbildung hier beginnen!‘ konnten sich die betreuenden Lehrkräfte bei ihren Besuchen in den zwei Wochen viele Kommentare ihrer Schüler anhören“, berichtet Berufswahlkoordinator Ralf Breuer.

Till aus der Klasse 9b schnupperte bei "Schmickler Performance" in den Job des Kfz-Mechatronikers

Till aus der Klasse 9b schnupperte bei “Schmickler Performance” in den Job des Kfz-Mechatronikers

Eintrittskarte ins Berufsleben

„Das Betriebspraktikum hat an unserer Schule einen ganz hohen Stellenwert. In der heutigen Zeit ist eine überlegte und geplante Berufswahl enorm wichtig. Wir versuchen, unsere Schüler mit einer Reihe von Berufsorientierungsmodulen ein Stück weit ‚fit für den Beruf‘ zu machen. Ganz wichtig sind neben den praktischen Erfahrungen, wie sie durch Praktika gewonnen werden können, aber auch die Kontakte, die die Schüler dabei knüpfen“, so Breuer weiter. „Die Schüler geben durch ihr Auftreten im Praktikum ihre Visitenkarte ab, durch die sie später auch einen Ausbildungsplatz bekommen können.“ Nach Rücksprache mit den besuchten Betrieben sei diese „Visitenkarte“ in fast allen Fällen positiv gewesen, so dass das Praktikum für viele die Eintrittskarte ins Berufsleben sein könne. Breuer empfiehlt seinen Schülern zudem, weitere freiwillige Praktika zu absolvieren, um sich einen noch breiteren Einblick in die Berufswelt zu verschaffen.

Lilly konnte erste Erfahrungen im Beruf der Friseurin bei "Chez Daniel" sammeln

Lilly konnte erste Erfahrungen im Beruf der Friseurin bei “Chez Daniel” sammeln

Berufsberatung durch außerschulische Institutionen

Das Betriebspraktikum ist jedoch nur ein Schritt im schulischen Konzept der Berufsorientierung. Im Anschluss werden die Schüler durch regelmäßige Berufsberatung der Arbeitsagentur, konkret durch Simone Gasper, sowie durch die Unterstützung des Übergangscoaches Christoph Goertz auf ihrem Weg zum passenden Beruf begleitet. „Neben diesen Sprechstunden werden die Schüler auch im Deutschunterricht, wo vor allem das Erstellen von Bewerbungen eingeübt wird, und in den Wahlpflichtfächern in ihrem weiteren Berufswahlprozess unterstützt“, erläutert Breuer.

Der 2. Realschulkonrektor Johannes Morschhausen, in der Schulleitung für den Bereich der Berufsorientierung zuständig, betont: „Zum Schulprofil der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus zählt eine intensive Vorbereitung auf das Berufsleben. Eine bessere Vorbereitung als das Eintauchen in den Berufsalltag gibt es wohl nicht. Aus diesem Grund absolvieren alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule ein zweiwöchiges Berufspraktikum, damit sie die Gelegenheit erhalten, einmal einen Beruf – und den damit verbundenen Zeiteinsatz – näher kennen zu lernen. Unterstützt werden diese praktischen Erfahrungen noch durch weitere berufsvorbereitende Maßnahmen wie Bewerbertraining durch externe Fachleute, die Berufsinfobörse und die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit.“

Simon (9a) lernte in der Kreisverwaltung Ahrweiler die vielen Facetten des Berufs "Fachinformatiker für Systemintegration" kennen

Simon (9a) lernte in der Kreisverwaltung Ahrweiler die vielen Facetten des Berufs “Fachinformatiker für Systemintegration” kennen

Eine Vielfalt an Erfahrungen für eine fundierte Berufswahl

Neben den Erziehern, Fachinformatikern und Tischlern erhielten die Boeselager-Realschüler Einblicke in weitere Berufsfelder. So entschieden sich einige für Praktika als Hotelfachfrau, Koch oder Lagerist und erlebten die Herausforderungen und den Tagesablauf in der Gastronomie und Logistik. Im Bereich der kaufmännischen Berufe schnupperten Schüler in die Tätigkeiten eines Speditionskaufmanns, Immobilienkaufmanns sowie eines Sport- und Fitnesskaufmanns. Sogar spezialisierte Berufe wie Augenoptiker/Hörakustiker, Zahntechniker, Zootierpfleger und Zweiradmechaniker waren vertreten und boten den Jugendlichen wertvolle erste Eindrücke.

Schulleiter Timo Lichtenthäler hebt die Bedeutung dieser Vielfalt in der schulischen Berufsorientierung hervor: „Wir verstehen uns als Schule auch als wichtiger Zulieferer für die Wirtschaft und den Dienstleistungssektor in der Region. Das Betriebspraktikum kann im besten Fall für beide Seiten eine Win-Win-Situation sein!“

Die Boeselager-Realschule Ahrweiler bedankt sich bei allen Betrieben und deren Betreuern herzlich für die Unterstützung und die Möglichkeit, den Schülern diese wertvollen Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen. Die Vielfalt der Praktikumsplätze spiegelte die unterschiedlichen Interessen der Schüler wider und bot ihnen eine wertvolle Möglichkeit, Berufe aus nächster Nähe kennenzulernen und wichtige Erfahrungen für ihre Berufswahl zu sammeln.

(Text & Fotos: Ralf Breuer)

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