Gedenkstättenbesuch in Hadamar: Abschlussklassen setzen Zeichen gegen Ausgrenzung und Hetze

Die Abschlussklassen der Boeselager-Realschule Ahrweiler - hier vor dem Gebäude der Gedenkstätte Hadamar - Foto: Özlem Müller

Die Abschlussklassen der Boeselager-Realschule Ahrweiler – hier vor dem Gebäude der Gedenkstätte Hadamar

Unter dem Schriftzug „Aufstehen für Demokratie. Gegen Ausgrenzung und Hetze“ wurden die Abschlussklassen der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler in der Gedenkstätte Hadamar empfangen. Der Besuch, der im Januar stattfand, ist fester Bestandteil des schulischen Präventionsplans und der Demokratieerziehung im Geschichtsunterricht.

Die Gedenkstätte Hadamar, eine ehemalige Landesheil- und Pflegeanstalt, diente während der Zeit des Nationalsozialismus als Tötungsanstalt. Zwischen 1941 und 1945 wurden hier etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen systematisch ermordet. Die perfide Ideologie der „Rassenhygiene“ und „Euthanasie“ diente als Rechtfertigung für diese Verbrechen.

„Aufstehen für Demokratie. Gegen Ausgrenzung und Hetze“

„Aufstehen für Demokratie. Gegen Ausgrenzung und Hetze“

Im Rahmen des Besuchs erhielten die Schülerinnen und Schüler nach einem einführenden Vortrag und einem Workshop eine Führung durch die Gedenkstätte. Sie setzten sich intensiv mit den Biographien der Opfer und Täter auseinander. Besonders eindrücklich war die Besichtigung der „Busgarage“, in der die Menschen nach ihrer Ankunft direkt in die Gaskammer gebracht wurden, sowie die Führung durch die Räumlichkeiten der Gaskammer und des Krematoriums. Die Konfrontation mit diesen historischen Stätten löste tiefe Betroffenheit aus und warf zentrale Fragen auf: Wie konnte es dazu kommen? Hätten die Morde verhindert werden können? Welche Verantwortung trägt der Einzelne in der Gesellschaft?

Führung über das Gelände der Gedenkstätte Hadamar

Führung über das Gelände der Gedenkstätte Hadamar

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte soll die Schülerinnen und Schüler sensibilisieren und ihnen aufzeigen, dass Vorurteile, Ausgrenzung und menschenverachtende Ideologien auch heute noch existieren. Ziel des Besuchs ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass demokratische Grundwerte aktiv verteidigt werden müssen.

Die Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler bedankt sich beim Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz für die finanzielle Unterstützung der Fahrt. Diese Exkursion ist ein unverzichtbarer Bestandteil der demokratischen Bildung und eine wichtige Erfahrung für die Schülerschaft.

(Text & Fotos: Özlem Müller)

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