Betriebspraktikum 2012

On 16. November 2012, in Berufswahl, by Ralf Breuer

„Boeselager-Realschüler tauschten Schulbank gegen Arbeitsplatz“

Erste Einblicke in die Berufswelt konnten ca. 110 Schülerinnen und Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler vor Kurzem sammeln. Sie absolvierten ein zweiwöchiges Praktikum in Betrieben der Region Ahrweiler.

Von „Ich freue mich wieder auf die Schule“ bis zum „Oh, ich würde am liebsten direkt meine Ausbildung hier beginnen“ konnten sich die betreuenden Sozialkunde- und Klassenlehrer bei ihren Besuchen in den zwei Wochen viele Kommentare ihrer Schüler anhören.

Marcel Peters als Chemikant in der Firma "Lacke Jansen" in Ahrweiler

Marcel Peters (9a) als Chemikant in der Firma “Lacke Jansen” in Ahrweiler

Marcel Peters aus der Klasse 9a zum Beispiel erlebte 14 Tage lang Einblicke in den Arbeitsalltag eines Chemikanten bei der Ahrweiler Traditionsfabrik „Lacke Jansen“. Er fand das Arbeitsklima „ausgezeichnet“ und auch die Kollegen nett, möchte dennoch weitere Praktika machen, um sich noch weitere Berufe anzuschauen. Marcel erfuhr er von seinem Betreuer in der Firma, Florian Thelen, auch, dass für das nächste Jahr noch Auszubildende für den gewerblich-technischen Beruf des Chemikanten gesucht werden. Voraussetzungen seien ein guter Sekundarabschluss I sowie ein weitreichendes Interesse an naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.

Anna Nekes (9a) fühlte sich zwei Wochen lang in der Rolle der Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler sehr wohl. Ihre Erwartungen an das Praktikum wurden voll erfüllt, da sie „vom ersten Tag voll mitanpacken durfte“ und sich von den „Kolleginnen und Kollegen“ der Station 4c/d sehr gut betreut fühlte: „Meine Mitarbeiter waren immer nett und erklärten mir, so viel sie konnten.“

Bestens aufgehoben im Kreise der Kolleginnen fand sich auch Dilara Okatan (9a), die zwei Wochen in den Beruf der Erzieherin im Katholischen Kindergarten „St. Mauritius“ in Heimersheim reinschnuppern konnte. Ihr gefiel am besten, wie sie zusehen konnte, dass die Kinder „jeden Tag etwas Neues hinzulernten, was sie im späteren Leben brauchen werden“. Für das Berufsbild „Erzieher“ interessierten sich neben Dilara übrigens noch weitere fünf Schülerinnen und drei Schüler der Boeselager-Realschule.

Laureta Muharemi (9a) als Bankkauffrau bei der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel - hier mit ihrer Betreuerin Sabrina Oster

Laureta Muharemi (9a) schnupperte in den Beruf der Bankkauffrau bei der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel – Hier mit ihrer Betreuerin Sabrina Oster (links)

Eintrittskarte ins Berufsleben

„Das Betriebspraktikum hat an unserer Schule einen ganz hohen Stellenwert. In der heutigen Zeit ist eine überlegte und geplante Berufswahl enorm wichtig. Wir versuchen unsere Schüler ein Stück weit „fit für den Beruf“ zu machen. Ganz wichtig sind neben den praktischen Erfahrungen, wie sie durch Praktika gewonnen werden können, aber auch die Kontakte, die die Schüler dabei knüpfen“, so Berufswahlkoordinator und Sozialkundelehrer Ralf Breuer, der auch die Bedeutung des Betriebspraktikums betont: „Die Schüler geben durch ihr Auftreten im Praktikum ihre Visitenkarte ab, durch die sie später auch einen Ausbildungsplatz bekommen können.“ Und nach Rücksprache mit den besuchten Betrieben sei diese Visitenkarte in den überwiegenden Fällen positiv gewesen, so dass das Praktikum für viele die Eintrittskarte ins Berufsleben sein könne, so Breuer.

Breit war auch die Palette der Berufe, die die Realschüler nach den Herbstferien kennen lernten, sie reichte vom Job der Polizistin über den Mediengestalter bis zur Augenoptikerin. Der eine schnupperte in den Job des IT-Systemelektronikers bei der Firma Klaes in Ahrweiler rein und durfte viel an PCs schrauben und Software installieren, der andere machte die Erfahrung, dass acht Stunden als Kfz-Mechatroniker in „Zeiten des Reifenwechsels“ ganz schön schlauchen können, so dass das Fußballtraining am Abend schon mal ausfallen musste.

Methodentraining

In einem dreitägigen Methodentraining nach dem Praktikum werden die Erfahrungen des Praktikums unter Anleitung der Klassenleiter und Sozialkundelehrer mit Hilfe von Powerpoint-Präsentationen den Mitschülern vorgestellt. Das hat neben der Information über die unterschiedlichen Berufsbilder auch den positiven Nebeneffekt, dass eine im Berufsleben wichtige Kompetenz, das Präsentieren, noch weiter eingeübt und erprobt wird.

Im Anschluss an das Betriebspraktikum werden die Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler unter anderem auch durch die regelmäßige Berufsberatung durch die Arbeitsagentur auf ihrem Weg zum richtigen Beruf begleitet. Michaela Stahl von der Arbeitsagentur bestärkt die Schule im eingeschlagenen Weg der Berufsorientierung: “Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Praktikum für die Schüler sehr wichtig ist. Manch einer hat so auch schon durch dieses Praktikum eine erste Ausbildungsplatzzusage erhalten.”

Die Termine der Berufsberaterin Michaela Stahl sind hier auf auf der Webseite (-> Berufsberatung ) zu finden. Neben diesen Sprechstunden werden die Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler sowohl im Sozialkundeunterricht als auch im Deutschunterricht, wo vor allem das Erstellen von Bewerbungen eingeübt wird, in ihrem weiteren Berufswahlprozess unterstützt. Außerdem werden auch Exkursionen zu Berufsinfomessen in der Region unternommen.

Realschulkonrektor Johannes Morschhausen – in der Schulleitung für den Bereich der Berufsorientierung zuständig – zur Berufsorientierung an der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler: „Zum Schulprofil der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus zählt eine intensive Vorbereitung auf das Berufsleben. Eine bessere Vorbereitung als das Eintauchen in den Berufsalltag gibt es wohl nicht. Aus diesem Grund absolvieren alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule ein zweiwöchiges Berufspraktikum, damit sie die Gelegenheit erhalten, einmal einen Beruf – und den damit verbundenen Zeiteinsatz – näher kennen zu lernen. Unterstützt werden diese praktischen Erfahrungen noch durch weitere berufsvorbereitende  Maßnahmen wie Bewerbertraining durch externe Fachleute, die Berufsinfobörse und die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit.“

Die Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler möchte sich auf diesem Wege auch noch einmal bei allen Betrieben und deren Betreuern bedanken, dass sie unseren Schülern diesen Einblick in die Berufswelt ermöglicht haben!

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