Erasmus-Austausch: Boeselager-Realschüler aus Ahrweiler besuchten Portugal
Portugiesisch-deutsche Freundschaft wächst weiter
Europa lebt vom Austausch. Gerade in Zeiten von Krieg, Hass und gesellschaftlicher Spaltung ist es umso wichtiger, Brücken zu bauen. Die Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler hat genau das getan – mit einem herzlichen und intensiven Rückbesuch im Rahmen des Portugalaustauschs mit der Partnerschule Pedrógão Grande. Bereits nach den Osterferien hatten die portugiesischen Gäste Ahrweiler besucht und dort Schule, Region und Kultur kennengelernt. Nun stand der Gegenbesuch in Portugal an – ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten, das erneut eindrucksvoll bewies, wie gelebte Völkerverständigung im Kleinen funktionieren kann.
Erlebnisse zwischen Natur, Kultur und Freundschaft
Nach einer langen Anreise startete die Gruppe ihren ersten Tag mit einer beeindruckenden Wanderung durch das Naturschutzgebiet von Pedrógão Grande. Am idyllischen Monsteiro River Beach konnten sich alle bei einem gemeinsamen Picknick stärken. Der anschließende Empfang im Rathaus war herzlich, die Jugendlichen fühlten sich sofort willkommen. Abgerundet wurde der Tag mit einem Spaziergang durch das historische Zentrum – eine Begegnung mit der Geschichte und dem besonderen Charme der Stadt.

Die Reisegruppe am Monsteiro River Beach in Pedrógão Grande
Der nächste Tag führte die Gruppe nach Conimbriga, wo sie die antiken Mosaiken und Ruinen erkundete. Im Anschluss ging es weiter in die traditionsreiche Universitätsstadt Coimbra. Dort standen nicht nur die ehrwürdige Universität und die Altstadt auf dem Programm, sondern auch Gespräche über mögliche Studienwege und Perspektiven in Portugal – für viele ein inspirierender Ausblick in die Zukunft.
Ein Highlight des Austauschs war der Besuch der Partnerschule in Pedrógão Grande. Nach einer musikalischen Begrüßung nahmen die deutschen Schüler am Unterricht teil, gestalteten ein kreatives Kunstprojekt und nahmen an verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Thai Chi und Tanz teil. Der Tag endete mit einem multikulturellen Buffet, das die Vielfalt der Teilnehmer und den Geist des Austauschs unterstrich.
Auch Porto durfte nicht fehlen: Eine Bootstour entlang der Stadtfront, die Erkundung der Altstadt und ein Sprung in den Atlantik sorgten für unvergessliche Momente. Beim abschließenden Abendessen war die Stimmung geprägt von Dankbarkeit – und Wehmut. Der Abschied fiel schwer. Es flossen Tränen, als Freundschaften verabschiedet wurden, die in wenigen Tagen gewachsen sind und hoffentlich lange bestehen bleiben.

Die Austauschgruppe vor dem Wahrzeichen Portos, dem Torre dos Clérigos
Austausch als Gegenmodell zu Spaltung
Organisiert wurde der Austausch durch ein engagiertes Lehrerteam der Boeselager-Realschule Ahrweiler: Judith Richrath und Charlotte Pordzik sowie Esther Leinesser, Maria Schmidt und Peter Roth, die den Austausch in Portugal begleiteten. Esther Leinesser resümiert: „Gerade in der heutigen Zeit ist es so wichtig, dass Jugendliche erfahren, wie wertvoll Begegnung und Austausch sind – über Sprachgrenzen und Landesgrenzen hinweg. Hier entsteht ein ganz konkretes Europa der Menschen.“
Der Austausch zeigt eindrucksvoll: Bildung bedeutet nicht nur Unterricht im Klassenzimmer – sondern auch gelebte Demokratie, Respekt, Offenheit und internationale Freundschaft.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Partner – vor allem Erasmus plus – und an die Unterstützer in Ahrweiler und Pedrógão Grande, die diesen Austausch möglich gemacht haben.
Gefördert durch Erasmus+:
Dieses Austauschprojekt wurde durch das EU-Programm Erasmus+ ermöglicht. Erasmus+ fördert seit Jahren die europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Durch finanzielle Unterstützung werden Schulpartnerschaften, interkulturelle Begegnungen und die Entwicklung wichtiger Zukunftskompetenzen wie Teamarbeit, Offenheit und Sprachpraxis gezielt gestärkt.
(Fotos: Esther Leinesser)