Ein Projekttag in der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler

Am Freitag, 30.10.2009, war das Moderatorenteam des “Entwicklungspolitischen Landesnetzwerkes Rheinland-Pfalz” (ELAN) mit seinem so genannten Fair-Mobil in der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler zu Gast und gestaltete mit den Schülern der Klassenstufe  8 einen Aktionsvormittag zum Globalen Lernen unter dem Motto „Fairness macht mobil“. Begleitet wurden sie dabei von den Lehrern Burkhard Bender, Thomas Ebell, Dorothee Hölters, Rolf Jahn und Mike Schuth.

In den Klassen 8a und 8b schlüpften die Jugendlichen im Planspiel Kaffeeanbau in die Rolle von Großgrundbesitzern, Kaffeebauern und Exportkaufleuten. So wurde nachvollzogen, welchen Weg der Kaffee nimmt, bevor er nach Europa exportiert wird. Ein echter Kaffeesack wurde gewogen und beim Rösten von Rohkaffee konnten die Jugendlichen die weiteren Schritte der Kaffeeherstellung nachvollziehen. Dabei zog der Duft von frisch geröstetem und aufgegossenem Kaffee durchs Schulgebäude und machte die Mitschüler neugierig.

Die Jugendlichen der Klasse 8d nahmen sich den Welthandel unter die Lupe und deckten Zusammenhänge auf am Beispiel ihrer „heißgeliebten“ Jeans. Sie erkannten dabei die ungerechten, ausbeuterischen Strukturen bei der Herstellung und Vermarktung und die generelle Benachteiligung der sog. Entwicklungsländer durch die reichen Nationen und erarbeiteten miteinander Alternativen.

Beim Wasserknappheitsplanspiel erfuhren die Jugendlichen der Klasse 8e am eigenen Leibe die harte Arbeit des Wassertragens. Es stand ein Brunnen bereit, an dem eine Spielkarte gezogen wurde. Je nach Ereignis konnte mehr oder weniger Wasser mitgenommen werden. Ziel war es, den Mindestbedarf an Wasser für zwei Personen zusammenzutragen. Weiterhin schlüpften sie in die Rolle einer internationalen Forschergruppe und recherchierten zum globalen Wassermarkt. Es ging darum herauszufinden, welche Probleme und welche Lösungen es bei der Versorgung der Menschen mit Trinkwasser weltweit gibt.

Die Jugendlichen der Klasse 8c beschäftigten sich mit dem Thema Fußball. Verschiedene Lernstationen informierten darüber, wo, wie und unter welchen unfairen, menschenverachtenden Bedingungen die meisten Fußbälle hergestellt werden. Als sie selber  Ballteile zusammennähten, erfuhren sie, wie schwierig und zeitaufwendig diese Handarbeit ist, die oftmals von Kindern in der Dritten Welt ausgeführt wird. Mit einem fair gehandelten Ball der „gepa“ mit der Aufschrift „Stopp Kinderarbeit“ schossen sie auf eine Torwand und lernten anhand von Beispielen aus allen Ländern der  Dritten Welt, wo der Fußball eine wichtige Rolle spielt, dass nicht nur der Sport, sondern auch der Faire Handel eine Chance für partnerschaftliche internationale Zusammenarbeit bietet. Ein Schüler sagte im Anschluss: „Durch den Kauf von fair gehandelten Bällen kann ich die Menschen dort unterstützen und mir sicher sein, dass keiner dort ausgebeutet wird.“
Aus dem gleichen Grund wird den Schülern der ökologisch ausgerichteten Realschule am Kiosk auch nur eine spezielle Süßigkeit angeboten: Bio-Fairetta – ein Schokoriegel mit dem TransFair Logo, gemäß der alten Weisheit  „Wenn viele Leute an vielen Orten viele kleine Schritte tun, können sie die Welt verändern!“

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Anne Bauer, Wiebke Hoffmann und Mike Bach (Klasse 8c) beim Zusammennähen eines Fußballs.
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Maria Schneider, Christina Rothbrust und Josef Dvorak (Klasse 8d)  auf dem Lernparcours „Welthandel“.

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