Und dann kam Alex…
… und es wurde zu einem einmaligen Theatererlebnis für 4 Klassen der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler.
Am 26.04.2010 gastierte das Ensemble Radiks an unserer Schule und führte ihr sehr bewegendes und schauspielerisch auf sehr hohem Niveau dargebrachtes Theaterstück „Und dann kam Alex“ auf. Thematisch beschäftigt sich das Stück mit der Gewaltprävention, mit Mobbing und Bullying.
Alex, ein 17-jähriger Schüler, wird über Jahre von Mitschülern gemobbt und gedemütigt. Um den Tätern zu imponieren, schlägt er einen hilflosen, alten Mann zusammen, was jedoch gefilmt und per Handy an Mitschüler gesendet wird. Als Lehrer das Video entdecken, flüchtet Alex und dringt am nächsten Tag bewaffnet in die Schule ein, um zu erzwingen, dass die Mitschüler ihre Taten gestehen. Er nimmt Geiseln, verletzt die Schulsekretärin und will sich zum Schluss selbst richten. Hier setzt das eigentliche Stück an, denn in Form eines Stationendramas erzählt Alex, was er sowohl in der Schule als auch im privaten Umfeld, welches wenig Verständnis für seine Sorgen hat, erlebt hat.
Die beiden Hauptdarsteller Daniel-C. Mühlmann und Elisa Hofamnn schlüpften während des Stückes immer wieder in andere Rollen und ermöglichten es so dem Publikum sehr eindrucksvoll, sich die Stationen von Alex´ Leid bis zum Showdown vorzustellen. In kurzen, prägnanten Dialogen und raumgreifenden Aktionen versetzten sie ihre jungen Zuschauer immer wieder in Spannung und Empörung. Das Ende der Geschichte bleibt jedoch offen.
Zum Abschluss dieses sehr gelungenen Vormittages, diskutierten die beiden Schauspieler mit den Kindern darüber, wie die Eskalation hätte verhindert werden können, wer „Schuld“ daran hatte, wie man sich bei Mobbing verhalten sollte und woran man Mobbing erkennt. Die Atmosphäre war sehr vertrauensvoll und die Schüler tauschten sich sehr offen aus, wodurch ein Bogen zwischen Theaterstück und der Alltagswelt der Kinder gespannt werden konnte.
Fotos: Anke Neumann