Exkursion der Klasse 9c zum Beethoven-Haus nach Bonn – Auf den Spuren eines musikalischen Genies
Im Rahmen des Musikunterrichts beschäftigte sich die Klasse 9c der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule Ahrweiler in den vergangenen Wochen intensiv mit klassischer Musik – insbesondere mit dem Leben und Werk des weltberühmten Komponisten Ludwig van Beethoven. Um die theoretischen Inhalte anschaulich zu vertiefen, unternahmen die 27 Schülerinnen und Schüler eine Exkursion ins Beethoven-Haus nach Bonn – organisiert von Musiklehrerin Josephin Sonntag und mit begleitet von Simone Marschner.
Das Beethoven-Haus ist das Geburtshaus des Komponisten und zählt heute zu den bedeutendsten Musiker-Museen weltweit. Es beherbergt nicht nur eine Vielzahl an Originaldokumenten und Exponaten aus Beethovens Leben, sondern gibt auch Einblick in seine persönliche Entwicklung, seine Arbeitsweise und seinen Alltag.
Besonders eindrucksvoll war für die Jugendlichen die interaktive Ausstellung zum Thema Hörverlust. Beethoven verlor ab seinem 26. Lebensjahr zunehmend sein Gehör – eine schwere Einschränkung, die sein Leben und Schaffen stark beeinflusste. In einem speziellen Bereich konnten die Schülerinnen und Schüler durch Simulationen nachempfinden, wie es ist, taub zu sein. So wurde ein bedeutender Aspekt seiner Biografie auf eindrucksvolle Weise greifbar.
Neben der Auseinandersetzung mit Beethovens Kompositionen, Briefen und Instrumenten, bot die Exkursion auch Gelegenheit, sich mit dem historischen Umfeld des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts vertraut zu machen. Die Führung durch das Museum verdeutlichte, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen Beethoven wirkte und wie revolutionär viele seiner musikalischen Ideen waren – nicht nur für seine Zeit, sondern auch für die nachfolgenden Generationen.
Der Besuch im Beethoven-Haus war für die Schülerinnen und Schüler eine lehrreiche Erfahrung, die ihnen ermöglichte, klassische Musik aus einer neuen, persönlichen Perspektive zu entdecken. Gleichzeitig stärkte der gemeinsame Ausflug das Klassenklima und weckte bei vielen das Interesse, sich weiter mit der Musikgeschichte zu beschäftigen.
Die Klasse 9c dankt dem Beethoven-Haus Bonn für den herzlichen Empfang
& dem Förderverein der Boeselager-Realschule für die Finanzierung dieser Exkursion!
Boeselager-Realschüler zu Besuch beim Beethoven-Orchester Bonn

Knapp 100 Boeselager-Realschüler aus Ahrweiler besuchten eine Probe des Beethoven Orchesters Bonn
Klassik einmal ganz hautnah erlebten rund 100 Sechstklässler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule, indem sie live und exklusiv an einer Probe des Beethoven-Orchesters Bonn teilnehmen durften. Initiiert und organisiert von der Musiklehrerin Regina Keil, wurde das Projekt vorab im Rahmen des Musikunterrichts gemeinsam mit der Kollegin Gabriele Opfer intensiv vorbereitet. Neben der Musik aus Beethovens Zeit wurden hier besonders auch die Instrumente eines Sinfonieorchesters thematisiert.

Jo Tillmann brachte bei seinem Besuch in Ahrweiler die Pauken mit in den Musikunterricht

Jo Tillmann während der Proben an den Pauken
Ein erster Höhepunkt war im Vorfeld bereits der Besuch eines echten Profimusikers des Beethovenorchesters, des Schlagzeugers und Paukisten Jo Tillmann, an der Boeselager-Realschule. In mehreren Workshops mit den 6. Klassen erklärte er mit großem Engagement nicht nur Spielweisen und Eigenheiten seines Instrumentes, sondern zeigte auch an vielen praktischen Beispielen, welche Rolle Schlaginstrumente im Gefüge eines großen Orchesters spielen. Dabei waren die Schülerinnen und Schüler immer wieder auch zum Mitmachen eingeladen.
Zwei Tage später ging es es dann auf Exkursion nach Bonn ins Beueler Brückenforum, wo die Schülerinnen und Schüler die einmalige Chance bekamen, an einer regulären Probe des Beethovenorchesters teilzunehmen. Mucksmäuschenstill, voll gespannter Erwartung und sichtlich beeindruckt von dem gewaltigen Klangkörper lauschten die Sechstklässler den Tönen der Orchesterprofis. Doch durften sie nicht nur zuhören und miterleben, wie das Orchester die 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven einstudierte, sondern wurden von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan am Dirigentenpult auch aktiv ins Probengeschehen miteinbezogen.
Durch Erklärungen zum Werk, zu einzelnen Instrumenten und zum Probenablauf sorgten die Musiker und ihr Dirigent mit großem pädagogischem Geschick und der nötigen Prise Humor dafür, dass bei den Schülerinnen und Schülern echte Begeisterung für die sonst eher ungewohnte klassische Musik geweckt wurde. So durften sogar einzelne Schüler in die Rolle des Dirigenten schlüpfen und ausprobieren, selbst einmal Tempo oder Lautstärke des Orchesters durch dirigierende Bewegungen zu bestimmen.
Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler nicht zuletzt auch über die trotz der konzentrierten Probenarbeit doch insgesamt lockere Atmosphäre. Dass es in einem klassischen Sinfonieorchester so ungezwungen zugeht, die Orchestermitglieder in den Proben eben ganz lässig in Jeans und T-Shirt musizieren, hatten sicher die wenigsten erwartet bei einer Musikrichtung, die man doch gewöhnlich mit einer gewissen Steifheit und eher mit Schlips und Kragen verbindet.

Konzertpädagogin Lorna Bowden inmitten der neugierigen Sechstklässler
Im Anschluss an die Probe beantwortete Konzertpädagogin Lorna Bowden, die die pädagogische Vermittlung solcher Projekte des Beethovenorchesters verantwortet, dann noch zahlreiche Fragen der Schüler, die dabei noch mal zeigen konnten, was sie alles im Unterricht gelernt hatten.
Dieser Ausflug in die Welt der Klassik und der Einblick in den professionellen Musikbetrieb werden sicherlich bei allen Beteiligten als eindrucksvolles Erlebnis noch lange in Erinnerung bleiben.
(Text: Dr. Rüdiger Becker – Fotos: Regina Keil & Ralf Breuer)