Eine der größten Ängste der Eltern von Jugendlichen ist es, eines Tages feststellen zu müssen, dass ihr Kind alkohol- oder gar drogenabhängig geworden ist. Aus diesem Grund luden die Boeselager-Realschule und der Schulelternbeirat der Schule den bekannten Psychologen und ausgewiesenen Experten für Suchtfragen, Werner Hübner ein.
„Ich bin nicht gekommen, um ihnen anderthalb Stunden lang einen Vortrag über die Ursachen von Sucht zu halten, sondern um sie zum Mitmachen anzuregen.“ Mit diesem Satz begrüßte Hübner die zahlreich erschienen Eltern. In seiner humorvollen Art gelang es dem Experten, die Zuhörerschaft zum Nachdenken und Mitmachen anzuregen. Anhand der zahlreichen Elternbeiträge konnte der Experte verdeutlichen, dass beispielsweise Cannabisabhängigkeit immer eine lange Vorgeschichte hat. Sie beginnt immer mit einer sogenannten Ersatzhandlung, d.h. ein junger Mensch sagt, er könne nur einschlafen, wenn er vorher fern sieht. Über einen längeren Zeitraum können sich diese Ersatzhandlungen derart steigern, dass ein Jugendlicher für sich zu dem scheinbar unausweichlichen Ergebnis kommt, er könne sein Leben nur durch Drogenkonsum bewältigen: „Ich kann erst klar denken, wenn ich einen Joint geraucht habe“.
Mit zahlreichen Tipps für den Alltag ausgestattet konnten die Eltern am Ende des Abends sichtlich zufrieden den Nachhauseweg antreten. Auch Hübner bedankte sich bei seinem Publikum für die tolle Atmosphäre und die Bereitschaft zahlreicher Eltern, eigene Erfahrungen beizusteuern.
Text: Markus Holkenbrink